Seit dem 18. Oktober ermöglicht es die Universität von Massachusetts Studierenden, Angestellten und Lehrenden ihre Pronomen auf People Finder, dem öffentlichen Onlineverzeichnis der Universität, einzutragen.
Die Initiative war Teil des Internationalen Pronomentages, einer jährlichen Veranstaltung, die, laut der offiziellen Website, darauf abzielt, das Wissen, Kommunizieren und Respektieren von Pronomen zu etwas alltäglichem zu machen. Genny Beeman, Leiter_in des UMass Stonewall Centers, ist Mitvositzende_r des Internationalen Pronomentages zusammen mit Shige Sakurai von der University of Maryland, laut the Advocate.
In einer Email teilte Beeman mit, dass diese Veränderung an der Universität ein „wichtiger Schritt nach vorne“ ist, da er auf Misgendering aufmerksam mache und in Richtung einer Campuskultur des „Fragens, Mitteilens und Respektieren von Pronomen“ führe und „nicht des Vermutens, wie jemand deren Gender identifiziert.“
In einer Pressemitteilung hob die Universität andere Schritte hervor, durch welche sie transgender Mitglieder der Gemeinschaft unterstützt. UMass war eine der ersten Universitäten des Landes, die es ihren Studierenden erlaubte, einen selbstgewählten Namen auf nicht-legalen universitären Dokumenten zu verwenden, die Wohnen für Menschen aller Gender anbot, Toiletten für Menschen aller Gender in renovierten und neuen Gebäuden forderte und die Studierenden erlaubte, ihre Pronomen in der Kursteilnehmerliste anzugeben.
„Dieser Schritt ist besonders wichtig für Lehrende und Angestellte, da es der einzige Ort ist, an dem ihre Pronomen erscheinen können“, so Beeman, zusätzlich darauf hinweisend, dass Studierende bereits ihre Pronomen auf Kursteilnehmerlisten und im Verwaltungssystem hätten.
Beeman erklärte, dass die Idee von einer „großen mistreitenden Person für trans* Personen“, welche mit SPIRE und anderen Softwaresystemen arbeite, käme. Beeman half bei der Entwicklung der Sprache auf der Pronomenseite für SPIRE, auf welcher Studierende ihre Pronomen bestimmen können. Die Seite kann unter „My Personal Information“ auf SPIRE gefunden werden.
Auf der Seite werden Studierende zudem dazu ermutigt, ihre Pronomen direkt mit Lehrenden, KommilitonInnen und CampusadministratorInnen zu teilen, da nicht alle Mitglieder der Gemeinschaft immer direkten Zugriff auf SPIRE oder People Finder haben. Die Seite macht außerdem darauf aufmerksam, dass die Pronomen auch von Eltern, Familienmitgliedern und gesetzlichen Vormündern gesehen wird.
„Studierende, die ihre Pronomen auf Kursteilenehmerlisten haben wollen, aber nicht auf People Finder, müssen einen FERPA-Datenschutzantrag ausfüllen, um nicht auf People Finder gelistet zu sein, und diesen bei der Studentendekan Büro einreichen“, lautet die Seite.
Als Beeman gefragt wurde, warum es wichtig war, dass Pronomen private bleiben, machte dey darauf aufmerksam, dass einige trans* Studierende sich ihrer Familie nicht geoutet haben oder sich nicht wohl damit fühlen, sich öffentlich zu outen.
„Es ist entscheidend, dass Studierende die Möglichkeit haben, ihre Pronomen auf Kursteilenehmerlisten und anderen Orten auf dem Campus zu haben, aber es sollte ihnen auch möglich sein, aus People Finder auszusteigen, da jeder Zugriff darauf hat“, fügte Beeman hinzu.
Mary Dettloff, die stellvertretende Leiterin der UMass News & Media Relations, teilte mit, dass sie seit der Umstellung „soweit nichts als positive Dinge“ gehört habe.
Kathrine Esten ist eine Assistenz-Op/Ed-Redakteurin und unter [email protected] erreichbar.
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